Nachdem der Viererpokal zuletzt ausgefallen war und wir letztes Jahr nicht gemeldet hatten, feierten wir in Bestbesetzung unsere Rückkehr in diesen interessanten KO-Wettbewerb um gegen die Gäste von Zuffenhausen 1 für eine Überraschung zu sorgen.
Die Gäste spielten mit zwei 2000ern an den vorderen und zwei 1800ern an den hinteren Brettern. Um eine Chance zu haben stellten wir taktisch auf. Mit Jürgen einen starken, soliden Schwarzspieler an Brett 1. Fritz und Gert dann an Brett 2 und 3, beiden fehlt aktuell etwas die Spielpraxis in klassischen Partien, weshalb sie Weiß haben sollten und mit mir dann an Brett 4, hatte ich beim letzten Open und in der Liga doch durchweg gute Spiele mit Schwarz.
Fritz kam an Brett 2 sehr gut aus der Eröffnung. Die Erfolge zuletzt im Blitzcup und die fehlenden Turnierpartien mit langer Bedenkzeit führten aber dazu, dass er etwas zu selbstbewusst und zu schnell spielte. So gab er den Vorteil leider wieder weg und fand auch nicht die richtigen Ideen um die Partie noch Remis zu halten, der Favorit aus Zuffenhausen ging 1 zu 0 in Führung.
Ich konnte an Brett 4 für den schnellen Ausgleich sorgen, wählte mein Gegner doch eine etwas zu optimistische Eröffnungsvariante mit Läuferopfer, die ich im letzten Open schon einmal auf dem Brett hatte. 13 Züge der Theorie folgend erarbeitete ich mir eine Gewinnstellung, hatte aber Mühe gegen meinen stark verteidigenden Gegner die Partie auch zum Gewinn zu führen. Zum Glück half er mir mit einem Figureneinsteller.
Jürgen an Brett 1 und Gert an Brett 3 konnten sich beide sehr vorteilhafte Stellungen in der Eröffnung erarbeiten. Die Varianten zum Sieg sind dann aber manchmal sehr schmal und man muss schon extrem präzise spielen um gegen stärkere Gegner auch einen Sieg einfahren zu können.
Gert stand richtig druckvoll nach der Eröffnung und drängte seinen Gegner in die Defensive. Ein gedeckter Freibauer brachte dann leider den entscheidenden Nachteil, den sein Gegner im Endspiel mit tollem Bauerndurchbruch verwertete. Jetzt lagen wir wieder zurück mit 1 zu 2.
Auf Jürgen lagen jetzt die Hoffnungen, auch er war mit Schwarz toll aus der Eröffnung gekommen und konnte im Mittelspiel sogar die d-Linie mit Schwerfiguren besetzen. Ein starker Springer des Gegners und der schlechte Läufer von Jürgen ließen die Partie dann aber leider in ein verlorenes Schwerfigurenendspiel kippen.
Trotz der 1 zu 3 Niederlage war es schön wieder im Pokal zu spielen, die Partien waren durchweg spannend, ein Ausscheiden gegen einen favorisierten Gegner kein Beinbruch. Im nächsten Jahr sind wir definitiv wieder dabei!
2 Kommentare
Tom · 12. November 2023 um 13:25
Schönes Gruppen-Foto! Es hätte auch locker ein 3:1 anstatt eines 1:3 werden können! Die Partien sind sehr interessant und das Potential für einen Erfolg war in jeder Partie vorhanden. Nicht nachlassen und mehr klassisches Schach spielen!
Rafael · 12. November 2023 um 15:20
Das ist schon fast ein Schach-Wimmelbild. Und dass ich unbedingt vor der Krücke stehen musste, war gemein. 🙂