Dass in Stetten immer einiges los ist, daran ist man gewöhnt. Wenn zu einem Fußball-Turnier dann auch noch OB-Wahlen dazu kommen, wird’s mit den Räumlichkeiten schon etwas eng.

So kam’s dann auch, dass wir ins Handarbeitszimmer der Schule ausweichen mussten, der Stimmung tat das aber keinen Abbruch. Nach freudigem Wiedersehen mit Jens Uwe Renz nebst seinen Holzgerlingern ging’s in Bestbesetzung beiderseits munter zur Sache.

Anfangs sah es eigentlich nach einem klaren Sieg für Stetten aus. Vor allem Robin hatte seinen Gegner schon überspielt und es schien nur eine Frage der Zeit, bis für einen geopferten Bauern Material vom Gegner zurück gegeben werden musste. Auch Gert machte trotz Erkältung schon frühzeitig Druck auf Zentrum und Damenflügel. Zählbares gab’s aber zunächst weiter vorne.

Fritz‘ Gegner hatte auf Mattangriff gehofft und mutig eine Qualität (Turm gegen Springer) geopfert. Dazu noch 2 Bauern, in der Hoffnung mit Dame und Turm ein Mattnetz spinnen zu können. Mit Tausch weiteren Materials verschlechterte sich seine Stellung, sodass außer einem einzigen Schachgebot recht wenig vom Angriff übrig blieb. Nach Damentausch und 3 Stunden Spielzeit war’s bereits vorbei.
Stefan spielte sozusagen gegen seinen Wohnort-Verein und einigte sich weitestgehend ausgekämpft mit dem Gegner auf Punkteteilung.
Für einen weiteren Punkt sorgte danach Jürgen. Sein Gegner hatte sich mit der Dame nach vorne gewagt, allerdings plötzlich größte Probleme bekommen, diese wieder in Sicherheit zu bringen. Letztenendes rettete er zwar die Dame, verlor dabei aber zuviel Material.
Beim Stande von 2,5 zu 0,5 gaben erst Gert und danach Jonathan nach der Zeitkontrolle ihre Partien remis. Jonathan hatte die Qualität für Springer und 2 Bauern geopfert in der Hoffnung, einen Freibauern durchdrücken zu können. Zwar sah es immer so aus, als ob einer seiner Springer die entscheidende Gabel würde geben können. Der Gegner fand gefühlsmäßig im letzten Moment immer wieder einen rettenden Zug. Nach der Zeitkontrolle war die Luft ein wenig draußen und man einigte sich friedlich auf Punkteteilung.

Bei Robin war inzwischen der klare Vorteil verflogen. Er hatte eine Fesselung aufgehoben und damit den gegnerischen König ins Spiel gebracht. Beim Generalabtausch blieben 2 Bauern auf der Strecke, welche die Partie für den Gegner entschieden. Markus stand im Mittelspiel vorteilhaft und einen Bauern gewonnen. Mit kleiner Kombi sah der Gegner, dass er die Dame opfern konnte, um den Bauern wieder zurück zu gewinnen. Nach dem Tausch von Dame, Turm und Springer erhielt der Gegner dank aktivem König vorteilhaftes Spiel und konnte sich einen Freibauern verschaffen, mit dem er für den Holzgerlinger Ausgleich sorgte.

Das 8. Brett musste die Entscheidung bringen. Rafael hatte im Endspiel mit seiner Dame die offene C-Linie besetzt und einen etwas aktiveren Springer. Nach Abtausch des Springers gegen den Läufer bot der Gegner noch zusätzlich den Damentausch an, welchen Rafael gerne annahm. Der Gegner hatte übersehen, dass er nach dem Tausch einen Doppelbauern bekam, der seinen eigenen König am weiteren Vorrücken hinderte. Als sich Rafael anschickte, den ersten Bauern abzuholen, wollte sich der Gegner den Rest der Partie nicht mehr zeigen lassen.

Mit knappem 4,5 zu 3,5-Erfolg hielten wir Anschluss an die Tabellenspitze und haben am 3.12. die Möglichkeit in Leonberg etwas für unser Brettpunkte-Verhältnis zu tun. Ausnahmsweise habe ich dann auch mal ein „Heimspiel“. (Bericht von Fritz)


Hier die Partie von Markus, in der er eine große Chance verpasste, und dann die Möglichkeiten überschätzte (Kommentare von Markus)


Rafael hatte die ganze Zeit leichten Druck, aber nie wirklich Vorteil … bis sein Gegner dann einen Blackout hatte.


Jürgen fand am Ende ein schönes Abspiel, und sein Gegner lief in die Falle. Man kommt sich vor wie beim Mühlespiel (mit einer Zwickmühle). Kommentare von Jürgen.


1 Kommentar

Rafael · 20. November 2017 um 20:00

Jürgens Zwickmühle a la Bobby Fischers Partie des Jahrhunderts. Der arme Gegner. 😉

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