Kannst du uns etwas zu deiner Person sagen?
Ich bin 22 Jahre alt und studiere Jura in Tübingen. Wenn ich nicht
gerade am Schachbrett sitze, bin ich meistens in der Bibliothek oder auf dem Sportplatz anzutreffen.
In welchem Alter hast du Schachspielen gelernt und von wem?
Das Schachspielen habe ich damals mit 7 in der Schulschach-AG in der zweiten Klasse erlernt. Unsere Trainerin Simona Gheng war später auch unsere Trainerin im Verein.
Wann und warum bist du in einen Schachverein eingetreten?
Mit ungefähr 11 oder 12 bin ich dann den Schach-Kids Bernhausen beigetreten, nachdem ich auf die weiterführende Schule gewechselt war und es dort keine richtige Schach-AG gab.
2018 wich Schach dann aus Zeitgründen dem Fußball, woraufhin ich erstmal gar kein Schach mehr spielte. Nachdem ich dann während der Coronajahre wieder öfter Online-Schach spielte, entschlossen mein Bruder und ich im vergangenen Herbst, auch wieder Turnierschach spielen zu wollen, und meldeten uns hier in Stetten an.
Was war bisher dein größter Erfolg oder schönste Erfahrung im Schach?
Erfolg ist relativ. Wenn ich zurückblicke, haben mir Mannschaftskämpfe immer mehr Spaß gemacht. So haben wir uns beispielsweise für die DJVM in der U12 qualifiziert, und auch mit der Schulschachmannschaft sind wir immer recht erfolgreich gewesen.
Was war deine schlimmste Niederlage?
Weiß ich gerade nicht so wirklich. Am Ende lernt man aus jeder Niederlage. Am ärgerlichsten finde ich immer Niederlagen wegen abgelaufener Uhr. (Zeitmanagement war nie meine Stärke.)
Womit spielst du lieber? Mit Läufern oder Springern?
Tendenziell lieber mit Läufern, aber Springerendspiele mag ich mehr.
Wenn du die Dame gegen zwei Türme tauschen kannst, würdest du es machen?
Komplett situationsabhängig, pauschal eher nicht.
Würdest du eine Partie aufgeben, wenn du eine Figur einstellst oder spielst du weiter?
Wir haben früher gelernt, “bis zum Ende zu kämpfen”. Wenn die Stellung nicht komplett verloren ohne jegliches Gegenspiel ist, würde ich wahrscheinlich erstmal weiterspielen.
In welchen Situationen nimmst du ein Remisangebot an?
In zu vielen … 🙂
Welches Verhalten oder Eigenarten des Gegners stören dich am meisten während einer Partie?
Ich bin da eigentlich relativ tolerant, mich stört wenig. Das einzige was ich nicht mag, ist, wenn am Brett gegessen wird.
Eröffnung, Mittelspiel und Endspiel, worin bist du am stärksten und worin würdest du dich am liebsten verbessern?
Ich würde von mir selbst behaupten, dass meine Stärken am ehesten im Endspiel liegen. Das größte Verbesserungspotenzial liegt auf jeden Fall in meinem Eröffnungswissen.
Wer ist für dich der beste oder wichtigste Schachspieler/in aller Zeiten?
Einen “besten” Schachspieler aller Zeiten auszuwählen ist in meinen Augen schwierig, da das Schach sich über die Zeit natürlich sehr weiterentwickelt hat. Carlsen, Kasparow, Fischer, Capablanca, ich glaube man kann hier viele Namen nennen.
Mein “Lieblingsspieler”, wenn man das so nennen kann, ist Michail Tal.
Wer ist aus deiner Sicht der beste Schach-Streamer/-Youtuber/in?
Rafael Kloth natürlich ;).
Ansonsten schaue ich aber auch gerne Videos/Streams von Danya Naroditsky und Jan Gustafsson.
Wenn du einen Wunsch frei hättest, was sich im Schach ändern soll, was wäre das?
Da würde mir so spontan nichts einfallen. Niedrigere Teilnahmegebühren für das ein oder andere Turnier 🙂 …
Wenn du einen Wunsch frei hättest, was sich im Verein ändern soll, was wäre das?
Ich glaube, dafür bin ich noch zu neu. Aber bisher bin ich wunschlos glücklich.
Was möchtest du im Schach erreichen, gibt es ein persönliches Ziel?
Spaß haben, aus Fehlern lernen und besser werden.
[Interviewfragen von Rafael mit großem Dank an Julian für seine Zeit!]
2 Comments
Tom · 10. February 2025 at 14:22
Interessante und etwas ungewöhnliche Stellung nach fast abgeschlossener Eröffnung, mit Weiß am Zug. Genauso interessant die alte Lokalität (Tübingen?) mit Brett und Figuren, beides offensichtlich mit viel Geschichte hinter sich. Wie ging das Spiel aus? Weiß mit Angriffsabsicht, Schwarz mit solider Verteidigung und kurzer Rochade? Ich bin gerade auf der Suche nach einer Gaststätte in der hiesigen Region, in der man als Schachspieler willkommen ist und ab und zu in einem geeigneten Eckchen seine Partien spielen darf, mit der Möglichkeit nach den Schlachten auf den 64 Feldern hinterher noch gemeinsam gemütlich etwas essen zu können. Das war früher schon nicht einfach und heute offensichtlich ebenso. “Kaffehaus-Schach”, gibt es das heute noch? Bin gespannt, ob sich etwas finden lässt.
Rafael · 12. February 2025 at 22:40
Typische Stellung aus dem Caro-Kann. Aus derselben Stellung habe ich mal wild in einem Turnier am Damenflügel angegriffen. Der Gegner war eiskalt, hat alles zugeschoben und mich dann am Königsflügel überrannt.
Schachkneipe/-Café habe ich auch mal versucht zu recherchieren und nicht wirklich was gefunden.