Gegen Heimsheim sollte es einen klaren Sieg geben, ganz so leicht, wie es auf dem Papier aussah, war’s dann aber doch nicht.
Eifrigst gingen beide Mannschaften zu Werke, wobei sich an allen Brettern ein munterer Schlagabtausch entwickelte.
Sergej hatte es besonders eilig, mit Königsgambit einen Bauern opfernd setzte er bereits im 8. Zug matt. Die Partie dauerte gerade mal eine Vierstunde – er musste noch nicht einmal die Jacke ausziehen.
Auch Rafael zauberte recht fix eine gewonnene Stellung auf’s Brett. Auf die Rochade verzichtend mit offener h-Linie brachte ein Zwischenschach den Gegner aus dem Konzept, was ihn sofort Bauer und Qualität kostete. Auch wenn die restliche Abwicklung noch etwas dauerte, war’s nach gut anderthalb Stunden vorbei.
Gut lief’s auch bei Gert, konnte er doch nach und nach 2 Bauern gewinnen. Der Gegner hatte Mühe, überhaupt etwas zu ziehen und war nach Abtausch eines Springers froh, in ein hoffnungslos verlorenes Endspiel abwickeln zu können. Es sollte jedoch zu unser aller Überraschung anders kommen. Gert hatte den Turmtausch forciert in der Meinung, dass sein entfernter Freibauer das Spiel gewinnen würde. Pustekuchen – der Gegner kam nicht nur heran, sondern hatte danach auch noch einen eigenen Bauern, der letztenendes das Rennen machte.
Robin ließ diesen Sonntag nix anbrennen, gewann schnell die Qualität und tauschte danach umsichtig ab, den vollen Punkt nach gut 3 Stunden einfahrend.
Etwas seltsam verlief die Partie von Jürgen, hatte der Gegner doch ziemlich schnell unangenehmen Angriff auf der c-Linie. Als es so aussah, als ob er die Partie für Heimsheim heimschieben könnte, tauschte er die falschen Figuren, um nach einem zusätzlichen Qualitätsopfer auf die Verliererstraße zu gelangen. Noch erstaunlicher lief’s bei Markus und mir. Auch wir standen hoffnungslos auf Verlust, konnten uns aber beide wundersamerweise ins Remis retten. 2 Punkte aus 3 Verlustpartien – wann hat es das schon mal gegeben? Den Schlusspunkt setzte Stefan, der im Endspiel zwar einen Turm mehr hatte, allerdings der Gegner durch Zusammenspiel von Dame und Läufer unangenehme Drohungen aufstellen konnte. Als es schon nach einem Remis aussah, übersah der Gegner Stefans Chance auf einen Damentausch. Den Rest wollte er sich nicht mehr zeigen lassen.
Damit liegt Stetten weiterhin gut im Rennen, wobei der Tabellenführer SC Böblingen 4 jedes Spiel noch klarer gewann. Die nächste Begegnung findet mit dann wahrscheinlich müden Kriegern am 2.12. nach unserer 50-Jahr-Feier wieder zuhause statt. (Bericht von Fritz)
Jürgen hatte sich in der Stellung unten ein wenig zurückdrängen lassen, sein Gegner sorgte dann dafür, dass er seine Chancen bekam, die er dann auch nutzte.
In der scharfen Stellung hatte der Gegner von Robin fälschlicherweise den Sturm am Damenflügel begonnen, und Robin nützte seine Chancen gnadenlos …
Rafael hatte seinen Gegner schnell überspielt, und beendete die Partie mit einem taktischen Manöver.
Markus hatte in der gezeigten Stellung schon einen massiven Nachteil, und verschlechterte sich die nächsten 20 Züge von Zug zu Zug. Die Rettung gelang wohl nur, weil aufgeben so schwer ist 🙂
3 Kommentare
Rafael · 13. November 2018 um 8:13
Lag es am Karneval-Beginn? Die Kurzpartie des Jahres und das Remis des Jahren an einem Spieltag.
Ich hatte schon fast Mitleid mit Markus Gegner, wie er sich gequält hat. Wenn man Angst hat, einfach mit dem König nach h8 laufen und dann die Bauern vorschieben. Respekt, dass du da so geduldig weitergespielt hast. Unglaublich aus der Stellung noch ein Remis rauszuholen.
Markus · 14. November 2018 um 14:04
Das war sicher einmalig. Ich werde hoffentlich in Zukunft durch besseres Spiel dafür sorgen, dass ich mich weniger quälen muss. Aber das haben wir ja schon gesehen, wenn Stockfish +7 sagt, dann ist das für den Menschen nicht immer so einfach umzusetzen. Zum Glück!
Rafael · 13. November 2018 um 16:13
Natürlich ist Sergej bisher der ‚Star‘, lauter Siege diese Saison. Und jetzt auch noch solch eine Kurzpartie. Wollen wir ihn ihn Siegej umtaufen?