Großmeister Eckhard Schmittdiel ist dem SC Stetten schon seit Jahren freundschaftlich verbunden und die Alteingesessenen schwärmen noch von den Spielabenden, an denen er zu Besuch war. Und da die Schachbundesliga auch aktuell ruht, er ist bei BCA Augsburg fester Bestandteil der Mannschaft, kam Fritz auf die tolle Idee ihn zu fragen, ob er nicht Lust hätte ein Online-Simultan auf Lichess gegen uns zu spielen.

Und er hatte Zeit und Lust! Und es sollte ein Abend werden, an den sich viele Spieler noch lange erinnern werden, konnten sie sich doch mal mit einem echten Großmeister messen.

In der ersten Runde spielte GM Schmittdiel an allen Brettern mit Weiß. Sage uns schreibe 16 (!) Gegner vom SC Stetten, Vereinsmitglieder und Freunde, hatten sich versammelt, die Bedenkzeit betrug 30 Minuten pro Spieler. Und der Großmeister musste zwischen allen Brettern wechseln. Und hier zeigte sich, dass die Simultanfunktion auf Lichess doch schnell an ihre Grenzen stoßen kann, weil der automatische Partiewechsler Schmittdiel wild durch die Partien schickte, oft wusste er gar nicht, ob er am Zug ist, manchmal sprang es gar nicht weiter. Harte Zeiten für den Profi, ein Erlebnis für die Amateure!

Der erste, der die Konfusion ausnutzte, war Markus, der mit schönem Läuferspieß zum Sieg kam, er hätte sich aber sicherlich lieber eine richtige Partie gewünscht:


Was hingegen passiert, wenn ein GM sich auf eine Partie konzentrieren kann, musste Fritz erleben, so schnell kann es andersherum gehen:


Am Ende waren es 8 Siege, 7 Niederlagen und ein Remis für den Großmeister, wobei ein paar Niederlagen nur zustande kamen, weil die Zeit ablief. Aber wenn man sah, mit welchem Eifer auch die Jugendlichen bei der Sache waren, dann war das fast egal. Sich einmal mit einem echten Großmeister zu messen, wird ihnen lange in Erinnerung bleiben und eine Motivation für die Zukunft sein.

Exemplarisch dafür die fantastisch gespielte Partie von Maris, die er bis ins Endspiel führte. Klar, GM Schmittdiel hätte das Endspiel gewonnen, wenn der automatische Partiewechseln besser funktioniert hätte. Aber wie Maris durch eine komplizierte Eröffnung spielte, auf Drohungen reagierte, selber Pläne verfolgte, das war ganz toll. Und nach Zeit gewonnen, ist auch gewonnen!


Zu fortgeschrittener Stunde ging es in Runde 2, diesmal die Stettener mit Weiß. Da sich einige nicht schon vorher angemeldet hatten, blieben leider ein paar außen vor, die gerne noch einmal gespielt hätten, aber die erste Mannschaft war fast vollständig versammelt.

Und es setzte eine kleine Abreibung. 7 Siege und ein Remis für den Großmeister zeigten, was er für eine Klasse besitzt, wenn er sich besser auf die Spiele konzentrieren kann. Immerhin ich konnte die Ehre noch halbwegs mit einem kuriosen Remis retten:


Großen Dank an Großmeister Eckhard Schmittdiel, dass er gegen uns angetreten ist. Es war ein Erlebnis und eine Inspiration! Und vielen Dank an Fritz und Markus für die Idee und Organisation!


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