Die Schach-AG ist im Herbst in ihr 8. Jahr gestartet, Markus konnte bei der Werbung in der Lindachschule > 100 Einladungen loswerden. Und die Wochen danach waren immer > 20 Kinder da, die teils schon ordentlich spielen konnten, teils absolute Neueinsteiger sind, und die trotzdem zusammen alles ganz von vorne lernen. Aber das ist ja nichts Neues … Was wirklich neu ist, dass im März in der ersten Gruppe immer noch > 20 Kinder (jedes Mal!) da sind, dass uns inzwischen die Bretter ausgegangen sind und wir neue bestellen mussten (vielen Dank für die Spende der Volksbank!) …

Wir glauben, dass es einige Gründe dafür gibt, dass es dieses Jahr über alle Maßen gut läuft. Und wir wollen, dass andere das auch mitbekommen.Am besten lässt sich das vermitteln, indem man einfach den wöchentlichen Ablauf skizziert.

Markus ist kurz nach 16:00 Uhr da, um im Foyer (leer) mindestens 7 Tische mit mindestens 12 Brettern und Figuren aufzustellen. Dazu die Leinwand, der Beamer und der neu beschaffte Computer, samt der vielen Kleinigkeiten, die wir nach und nach eingeführt und beschafft hatten, und die immer wieder genutzt werden: für jedes Kind ein Heft Schulschach, viele Stifte, Spitzer, Radiergummis, dazu Muggelsteine zur Visualisierung oder auch dem beliebten Pferdeäpfelspiel, Schachwürfel, und und und.

Wenn dann alles aufgebaut ist, der Rechner läuft, mit Lichess verbunden ist, dann heißt es warten: wie viele Kinder werden heute krank sein, wer ist wieder fit, was muss man wiederholen, und was kann neu gemacht werden? Wir haben viele vorbereitete Lektionen, nur bei den Fortgeschrittenen muss immer wieder mal was vorbereitet werden.

Dann tröpfeln die ersten Kinder ein, und das freie Spiel beginnt. Markus fängt Spiele mit Kindern an, wenn die noch keinen Partner haben, macht aber den Platz dann gerne für Neuankömmlinge frei. Alle Kinder werden (wenn möglich) mit Namen begrüßt, viele kennen sich natürlich aus der Schule. Bis man dann wirklich anfangen kann, ist es mindestens 17:10 Uhr.

Wir splitten zur Zeit die große erste Gruppe in zwei Teile, Markus unterrichtet den einen Teil, Jürgen kümmert sich um den anderen Teil, dass alle versorgt sind.Nach dem kurzen Unterricht (20 Minuten) dann ein schneller Wechsel, dasselbe Thema für die andere Gruppe dann. Manchmal ist es sehr laut, so dass Markus mit größerer Anstrengung auf sich aufmerksam machen muss, aber das nimmt niemand krumm! Wir haben auch schon überlegt, ob wir das (leere) Vereinszimmer für den Unterricht nutzen können, vielleicht sollten wir das einfach mal ausprobieren.

Die restliche Zeit verbringen die Kids mit Freispiel, ihrem Heft, manche lassen sich das eine oder andere nochmal erklären. Ab und an braucht ein Paar einen Schiedsrichter, aber inzwischen läuft der Betrieb gut auch so. Wir haben viele Angebote, und oft haben wir auch noch Übungen, … so dass die Kinder die ganze Zeit beschäftigt sind.

Zur Zeit frischen wir das Material wieder auf, zum einen fehlten Bretter, die wir durch eine großzügige Spende der Volksbank wieder ersetzen können (diesmal in den Farben grün und blau); zum anderen haben wir auch einfache elektronische Uhren für das Kinder-Schach beschafft. Vielen Dank an die Volksbank!

Um 18:00 Uhr werden dann die meisten abgeholt, und die nächsten beiden Gruppen starten.

Warum läuft es so gut?

Hier einige Ideen, was wir inzwischen besser gemacht haben:

  • Wir sind sehr in der Öffentlichkeit präsent, man kennt den Schachclub und die Schach-AG.
  • Wir haben einen Stamm von Kindern, die schon lange dabei sind, die sich freuen, dass ihre Kumpels und Freundinnen nun auch in die Schach-AG kommen. Und man hilft sich dann gegenseitig.
  • Die Schach-AG schafft viele Anreize, und wechselt: mal am Beamer, direkt am Brett, auf dem Boden auf dem Schach-Teppich, bei Übungen im Heft oder auf Zetteln, es wird nicht langweilig, auch wenn man lernt.
  • Zudem sind die Schachvarianten (Fußballschach mit eigenem Brett, Pferdeäpfelspiel mit Muggelsteinen, Schachwürfel für Würfelschach, …) gern genutzt.
  • Wir lehnen nie Kinder ab! Jede*r ist willkommen, und so haben inzwischen auch einige Kinder von außerhalb den Weg zu uns gefunden, und kommen gerne wieder.

Und was könnte besser werden?

Gar nicht mehr so viel …

Die größten Schmerzen haben wir aktuell hier:

  • Unterstützung: Im Moment macht Markus sehr viel alleine, und Jürgen unterstützt, so gut er kann. Bei 30 Kindern auf einmal kommt man da an seine Grenzen. Es wäre toll, wenn wir während der Schach-AG (17-18 Uhr) immer wieder Helfer hätten, die einfach nur unterstützen.
  • Einstieg / Ausstieg: Wir bekommen leider nicht alle Kinder zu greifen (manche haben 3 Anmeldezettel bekommen, ohne dass die ausgefüllt werden). Und eines Tages sind Kinder dann einfach nicht mehr da. Es wäre toll, wenn sich Kinder (bzw. deren Eltern) dann einfach formlos abmelden, damit man Bescheid weiß. Am Besten noch mit Hinweisen, was die Gründe sind.
  • Finanzen: Aktuell können wir es uns (noch) leisten, immer wieder Material zu kaufen, und auch die Kinder bei den Turnierteilnahmen zu unterstützen. Aber es ist absehbar, dass unser Budget nicht alles hergibt. Es wäre toll, wenn wir dann hier zusätzliche Unterstützung hätten, sei es durch Spenden, freiwillige Beiträge, Verzicht auf Ersatz von Startgeldern, … (wir sind für sinnvolle Vorschläge hier dankbar).

3 Kommentare

Tom · 6. März 2023 um 12:12

Toll daß ihr euch so engagiert! – Danke dafür im Namen der Kinder an alle seit Jahren dabei Mitwirkenden! – Um mehr Unterstützung zu bekommen läßt es sich auf Dauer nicht vermeiden die Eltern mehr einzubinden. Auch was eine (kleine) Kostenbeteiligung anbelangt. Die erworbenen Fähigkeiten und vielfältigen positiven Auswirkungen und den Spaß den die Kinder durch die schachliche Ausbildung haben sind es immer und mehr als Wert! Das sollte man den Eltern der Kinder immer wieder deutlich klar machen! Es ist keine Selbstverständlichkeit in den Genuß solch einer Ausbildung zu kommen. Und es würde mich sehr freuen, wenn die Eltern der Kinder das auch entsprechend mehr würdigen, honorieren und mehr unterstützen würden!

Robin · 19. März 2023 um 23:44

Es freut mich wirklich, dass es so gut läuft! Ihr leistet wirklich spitzen Arbeit! Und es ist schön, dass es so viele Kinder begeistert.

Wie Tom geschrieben hat, könnte man sicher etwas Unterstützung durch die Eltern bekommen, wenn diese wissen, dass sie gebraucht wird. Wie wäre es mit einem jährlichen Eltern-Info-Abend, vielleicht am besten im Herbst gerade kurz bevor oder nachdem die Schach-AG wieder mit neuen Anfängern startet? Hier könnte man den Eltern eine Info geben, wie die Schach-AG funktioniert und gleichzeitig auch auf die Punkte aufmerksam machen, die du im letzten Absatz erwähnst.
Wenn der Termin zu diesem Abend auf dem Flyer für die Kinder mit draufsteht, wird man so sicher manche Eltern erreichen können.
Nur so als Idee.

    Markus · 20. März 2023 um 7:16

    Danke für die Rückmeldung. Ich denke, dass wir hier das meiste richtig machen. Wir machen im Regelfall nach 6-8 Wochen einen Elternabend (20 Minuten Infos), in dem wir über Ansatz, Ablauf, usw. informieren. Einige Eltern sind auch schon gut eingebunden, vor allem wenn es um Turnierteilnahmen ihrer Kinder geht. Aber mehr geht immer, und wir schauen mal hoffnungsvoll in die Zukunft. Man muss aber leider konstatieren, dass der Einsatz der aktiven und passiven Mitglieder (wenn man das mit anderen Vereinen vergleicht) weit unter den Möglichkeiten liegt. Wir versuchen, in alle Richtungen zu arbeiten, ohne was erzwingen zu wollen.

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