Im September ging mit dem Sinquefield Cup die Grand Chess Tour in Saint Louis zuende, jedenfalls die Qualifikationsturniere. Die besten Vier der Gesamtwertung spielen dann noch im Dezember bei der London Chess Classic den Gesamtsieger unter sich aus.

Generell war der Sinquefield Cup sehr remislastig, obwohl es beim einzigen komplett mit klassischer Bedenkzeit ausgetragenen Turnier auf der Tour, mehr Gesamtpunkte zu gewinnen gab um die Angrifflust zu steigern. In einem Spitzenfeld, auch Magnus Carlsen gab sich als Wildcard-Spieler die Ehre, ist es aber auch nicht ungewöhnlich, dass selbst die umkämpftesten Spiele noch in einem Remis enden. Es gibt dieses Turnier, benannt zu Ehren der Gründer des Saint Louis Schachclubs Rex und Jeanne Sinquefield, seit 2013. Im erste Jahr gewann Carlsen, im zweiten Caruana, im dritten Aronian und dieses Jahr?

Alle drei zusammen! Nach 9 Runden hatte alle drei 7 Remis und 2 Siege auf dem Konto und gegeneinander jeweils Remis gespielt. Nach den Regeln war ein Stechen nur zwischen zwei Spielern vorgesehen, man hätte theoretisch würfeln müssen. Carlsen wollte ein Dreierstechen, Caruana nicht, da er in der Gesamtwertung noch in ein Stechen musste … man einigte sich auf einen geteilten Sieg der drei Supergroßmeister, eine sehr angemessenen Lösung.

Karjakin und Nakamura wurden mit 3 Siegen und 6 Remis letzte hinter Wesley So. Vachier-Lagrave und Anand spielten nur Remis, Grischuk kam mit einem Sieg und einer Niederlage auf den 5.ten Platz und Mamedyarov mit einem Sieg und 8 Remis auf den vierten Platz. Für die Gesamtwertung hatte es dramatische Auswirkungen.

Nakamura war schon vorher klar durch und qualifizierte sich als erster für London, aber Aronian sprang noch auf Platz 2 und kegelte Karjakin raus. Vachier-Lagrave konnte sich auf Platz drei retten, der dominante Wesley So aus den ersten zwei Tour-Stationen wurde aber tatsächlich noch von Caruana eingeholt, der wiederum nach zwei Turnieren ja noch die rote Laterne getragen hatte. Ein Stechen musste her, das Caruana 1,5 zu 0,5 gewann.

Nakamura, Aronian, Vachier-Lagrave und Caruana werden also für einen tollen Jahresabschluss sorgen. Uns allen viel Spaß dabei!


Vor der letzten Runde führte Caruana mit einem halben Punkt vor der Konkurrenz und spielte ein Remis gegen Wesley So. Die Konkurrenz war gefragt. Mamedyarov schaffte es nicht, spielte auch nur Remis. Aronian und Carlsen schafften aber einen Sieg und schlossen noch zu Caruana auf. Das Spiel von Magnus Carlsen ist faszinierend. Wie er immer noch aus völlig ausgeglichenen Endspielen einen Sieg herauspressen kann … einfach unglaublich. Beispiel gefällig?


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