Die Grand Chess Tour, die private Turnierserie mit allen Topstars der Schachszene, schreitet voran.
Von den 12 gesetzten Spielern spielt jeder die zwei klassischen Turniere und drei der fünf Blitz-und-Schnellschach-Turniere. Nachdem Magnus Carlsen die ersten zwei Stationen gewinnen konnte, setzte er bei der nächsten Station in Paris aus. Die freien Plätze werden dann mit Wildcard-Spielern besetzt, in Paris mit Duda, Dubov und Grischuk. Am Ende siegte Lokalmatador Vachier-Lagrave vor Anand, Grischuk und Nepomniachtchi und freute sich über 37.500 USD Siegprämie. Insgesamt ein sehr enges und ausgeglichenes Turnier.
Auf der nächsten Station, dem Blitz-und-Schnellschachturnier in Saint Louis, war Magnus Carlsen wieder dabei. Er probierte einiges aus, spielte viele Patzer und beendete seine Siegesserie bei Turnieren mit einem überraschend schlechten 6.ten Platz. Sieger wurde Aronian vor den punktgleichen Yu Yangi, Ding Liren und Vachier-Lagrave. Wieder zeigte sich wie wichtig die Schnellschachpartien sind, weil hier ein Sieg doppelt zählte.
In der Gesamtwertung führt Carlsen deutlich mit 38 Punkten vor Vachier-Lagrave (33,3 Punkte), Aronian (22 Punkte) und Wesley So (20 Punkte). Nach aktuellen Stand würden sie sich also für das Final-Four Ende des Jahres in London qualifizieren. Man darf aber nicht vergessen, dass ein Vachier-Lagrave dann demnächst aussetzen wird und die Verfolger aufholen werden.
Was macht die FIDE, die Grand Chess Tour ist ja im Prinzip eine direkte Konkurrenzveranstaltung zu den FIDE-Turnieren?
Von der FIDE gibt es den FIDE Grand Prix, eine Serie über vier KO-Turniere, bei der sich die besten zwei der Gesamtwertung für das nächste Kandidatenturnier qualifizieren. Zusätzlich ein Preisfond von 130.000 EUR pro Turnier und darüber hinaus noch einmal 280.000 EUR Preisfond für die Gesamtwertung. In den jeweiligen Turnieren spielen 16 Spieler im KO-Modus. Zuerst zwei klassische Spiele und danach bei Gleichstand immer schnellere Bedenkzeit. Zuerst zwei mit 25 Minuten, dann mit 10 Minuten, dann mit 5 Minuten, am Ende ein Armageddon.
Die zweite Station fand Ende Juli in Riga statt und es gewann Mammedyarov, nachdem er im Finale bis zum Armageddon-Spiel gehen musste gegen Vachier-Lagrave. Damit konnte er sich nicht nur über 24.000 EUR Siegprämie freuen, sondern übernahm auch punktgleich mit Grischuk die Führung in der Gesamtwertung. Danach folgen Nepomniachtchi und Vachier-Lagrave, die den Vorteil haben an den nächsten beiden Turnieren teilnehmen zu können, während die beiden Führenden eines der nächsten Turniere aussetzen müssen. Es bleibt also spannend im FIDE Grand Prix, die nächste Station ist im November in Hamburg.
Also? FIDE oder GCT? Ganz egal, Hauptsache tolle Spiele und Werbung fürs Schach.
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