Kampfgeist war gegen Schönaich angesagt, nachdem wir am vorigen Spieltag gegen Böblingen nicht sonderlich gut aussahen.
Der Vollständigkeit sei aber gesagt, dass es auch den Tabellenzweiten gestern gegen Böblingen erwischte (auch sie verloren gegen die schwachen Böblingen mit 5 : 3).

Zum Spiel:

Im gestrigen Spiel wurde Schönaich seiner Favoritenrolle voll gerecht. Dass Stetten nicht vollends unter die Räder geriet, war vor allem Gert und Stefan zu verdanken. Aber der Reihe nach: Konzentriert ging man beiderseits zu Werke, zählbares für Schönaich gab es erst nach gut 3 Stunden Spielzeit. Jürgen hatte als Schwarzer gegen seine eigene Lieblingseröffnung zu kämpfen und musste frühzeitig einen Bauern geben, um den Königsangriff abzuwehren. Bei stetig weniger werdendem Material verlor er im Endspiel einen weiteren Bauern und gab auf. Markus fand ein herrliches Springeropfer, was aber den Gegner nicht aus der Ruhe brachte. Sämtlichen Drohungen ausweichend hielt der Gegner die Partie remis. Für den Ausgleich sorgte Gert nach 3 1/2 Stunden. Im Mittelspiel behielt er die absolute Übersicht und gewann beim Generalabtausch einen Zentrumsbauern. Danach war es für ihn Formsache, alles zu decken und den Freibauern gen Sieg zu schieben.
In Rückstand geriet Stetten wieder durch den Mannschaftsführer. Er hatte frühzeitig für Spiel einen Bauern geopfert, allerdings seine Entwicklung vernachlässigt. Der Gegner schaffte es, weiteren Opferdrohungen geschickt auszuweichen und auch einem Dauerschach zu entkommen. Schlussendlich blieb eine Mehrfigur und ein voller Punkt für den Kontrahenten übrig. Wenig später gab Christian in ausgekämpfter Stellung remis, wobei er bei geschlossener Bauernkette auf beiden Seiten geschickt den Springer mit seinem Läufer unter Kontrolle hielt.
Spannung kam eine Stunde später bei Stefan auf. Sein Gegner wollte unbedingt gewinnen und schickte sich an, den Damenschächern durch Königswanderung in Stefan’s Lager entgehen zu können. Dort wartete allerdings ein einzügiges Matt, was er bei aller Rechnerei übersehen hatte.

Die letzten beiden Bretter mussten die Entscheidung bringen. Heiko hatte sich frühzeitig einen Mehrbauern erkämpft, gab den aber für Spiel gegen den König wieder her. Nach Abtausch der Damen ging es den Rest der Partie nur noch darum, ob der Gegner einen isolierten Bauern auf der e-Linie würde halten können. Die erste Zeitnot hatte Heiko noch gut überstanden, in der verbliebenen restlichen Stunde fand er aber nicht den richtigen Plan, sich den Bauern einzuverleiben. Zum Schluss verlor er in höchster Zeitnot seinen geschaffenen Freibauern und gab bei einer Restzeit von weniger als einer Minute die Partie auf.
Auch Robin kämpfte bis zum Schluss. Mit Qualität weniger aber vorgerücktem Freibauern schien er die Partie zumindest halten zu können. Problem war halt die extrem offene Stellung, wodurch der Gegner nach Belieben mit Dame und Turm Schachs geben konnte bis er schlussendlich doch noch das Mattnetz fand.

Mit 3 : 5 verlor man zwar gegen den Aufsteiger, mit den Leistungen jedes Einzelnen konnte man aber sehr zufrieden sein.

Das letzte Spiel der Saison findet am 26.04. statt. Im Heimspiel gegen Heimsheim hoffen wir auf Antje, die unser Team in dieser Saison noch einmal verstärken will.

Hier die Partie von Markus, wobei die interessanten Abspiele leider in den Varianten verborgen sind.

[ctpgn id=markus fen=“r1bq2k1/pp1nbrpp/2p5/3p4/3B4/2N2P2/PPPQ2PP/1K1R1B1R w – – 0 15″]
15. Bf2 {um h4 zu schieben} b6 $6 {übersieht den folgenden
Einschlag} 16. Nxd5 Bg5 (16… cxd5 17. Qxd5 Rb8 18. Bg3 Bb7 19. Qxd7 {und
gewinnt sicher}) 17. f4 (17. Be3 {wäre sicherer} Bxe3 18. Nxe3 b5 19. Ng4 {
behält den Bauern, und macht weiter Druck}) (17. Ne3 Kh8 18. h4 Bf4 19. h5 Qf8
20. h6 {ist auch gut für Weiß}) 17… Qf8 $6 18. Bg3 (18. fxg5 {hätte den
Vorteil ausgebaut} Rxf2 19. Nf6+ Rxf6 20. gxf6 Nxf6 21. Bc4+ Kh8 22. Qd6 {
gewinnt noch einen Bauern}) (18. Bc4 Kh8 (18… cxd5 19. Qxd5 {gewinnt sofort})
19. Bg3 Bd8 {ist so ähnlich wie in der Partie}) 18… Bd8 19. Nb4 Rf6 $5 20.
Bh4 $2 (20. Nxc6 $1 Bc7 21. Ne7+ (21. Bc4+ Kh8 22. Nd4 Nc5 23. Nb5 Bb8 24. Bd5
Bb7 25. Bxb7 Nxb7 26. Qd5 {ist auch unangenehm}) 21… Qxe7 22. Qd5+ Kh8 23.
Qxa8 Rf8 24. Qxa7 {sieht richtig gut aus!}) 20… Rxf4 21. Bxd8 Rxb4 {Schwarz
bietet Remis, und Weiß nimmt (wohl zu früh) an} 22. Qe1 c5 23. Qe6+ Kh8 24.
Qc6 Rb8 25. Bc7 {hätte die Chancen festgehalten}
[/ctpgn]

Hier die Partie von Robin in ihrer kritischen Phase.

[ctpgn id=robin fen=“1r1qr1k1/3b1nbp/3p2p1/1ppP1P2/8/2PB1N1P/2Q2PPB/1R2R1K1 b – – 0 26″]
26… c4 (26… Rxe1+ 27. Nxe1 gxf5 28. Bxf5 Bxf5 29. Qxf5 Bxc3 {
mit leichtem Vorteil für Schwarz}) 27. fxg6 hxg6 28. Bxg6 {aktuell sind 2
Bauern weg} Rxe1+ 29. Rxe1 Qf6 30. Bxf7+ Kxf7 31. Rc1 Bf5 (31… Bxh3 {würde
wieder fast ausgleichen} 32. Qe2 Bd7 33. Nd2 Rh8 {geht gut}) 32. Qa2 Re8 33.
Nd4 Qg5 34. Rf1 Bxh3 (34… Be4 35. Bg3 Qxd5 {wäre der wichtigere Bauer
gewesen} 36. Re1 Bxd4 37. cxd4 Bxg2 {und Schwarz steht besser}) 35. Bg3 Bxd4
36. cxd4 Bf5 37. Bxd6 Rh8 (37… c3 $1 38. g3 Bd3 39. Qa7+ Kg8 40. Qd7 Qh5 {
gleicht aus}) 38. Qa7+ Kg6 39. Be5 Qh6 (39… Rg8 {bester Zug}) 40. Bxh8 Qxh8
41. Qa6+ Kg5 42. Qxb5 Qxd4 43. Qb4 Qxd5 44. Qc3 Be4 45. Re1 Kf4 46. Qg3+ Kf5
47. Qh3+ Kf6 48. Qh4+ Kf5 49. Qh5+ Ke6 50. Qg6+ Ke5 51. Qe8+ Kd4 52. Rd1+ Bd3
53. Qe3+ Kc3 54. Qd2+ Kd4 55. Rc1 Qc5 56. Qc3+ Kd5 57. Ra1 Qd6 58. Ra5+ Ke4 59.
Rh5 Qg6 60. Qe5# {nach Kräften gewehrt}
[/ctpgn]