Nach der unglücklichen Auftaktniederlage am ersten Spieltag galt es im Heimspiel gegen Schönaich 4 in der Kreisklasse einen Pflichtsieg einzufahren um im Aufstiegsrennen nicht gleich zu Saisonbeginn schon ins Hintertreffen zu geraten.

Beide Mannschaften traten ersatzgeschwächt an, trotzdem musste man uns als klaren Favoriten ansehen, waren wir doch durchgehend an jedem Brett nach DWZ stärker besetzt.

Gespielt wurde im Musikzimmer der Lindachschule, da die Landfrauen die Stettener Kirbe veranstalteten. Und dies stellte uns vor größere Probleme als gedacht, hatten wir doch nicht den richtigen Schlüssel dabei. Markus Einsatz war gefragt, er düste nach Hause und war kurz vor 9 Uhr wieder zurück, zeitgleich mit den Gästen aus Schönaich.

Nach den Ausfällen von Jürgen, Jan Philipp und Difu spielte ich zum ersten Mal an Brett 1. Mein Gegner überrannte mich förmlich mit einem Bauernsturm am Königsflügel, unter starker Zeitnot konnte ich die Stellung halbwegs halten und das Blatt noch glücklich wenden.

Damit glich ich die Niederlage von Gerhard an Brett 5 aus, der zum ersten Saisoneinsatz kam. Nach der Eröffnung, die er ganz souverän mit den schwarzen Steinen behandelte und seinen Gegner strategisch ausspielte, geriet er plötzlich mit seiner Königsstellung unter Druck, verlor den Überblick und die Partie. Hier zeigte sich sehr gut das große Talent von Gerhard für klassische Partien mit langen Bedenkzeit, allerdings offenbarte es auch noch die fehlende Erfahrung.

Stefan an Brett 4 stand ebenfalls sehr gut mit den weißen Steinen, übersah aber ein mögliches Matt und musste sich mit einem Remis begnügen. Ebenso erging es Markus, allerdings nach einem ganz anderen Spielverlauf. Er wählte mit Schwarz eine wilde Eröffnungsvariante um seinen Gegner zu überfordern und auf Angriff zu spielen. Nach einigen Verwicklungen einigte man sich auf ein gerechtes Remis.

Lucia sprang an Brett 6 für Difu ein, zeigte eine sehr reife Leistung und erreichte ein ungefährdetes Remis. Es stand also immer noch ausgeglichen und die Hoffnung ruhte jetzt auf Gert an Brett 2, der nach über einem Jahr Pause wieder ein Spiel für die erste Mannschaft bestritt. Mit zwei verbundenen Freibauern für eine Leichtfigur sah es für ihn im Mittelspiel sehr gut aus, seine junge Gegnerin vereidigte aber sehr umsichtig und geschickt, hielt bis ins Endspiel tapfer dagegen und zeigte ihr großes Talent.

Das nächste Remis zum Endergebnis von 3 zu 3, sportlich völlig gerechtfertigt. Das nächste Spiel ist auswärts am 22.10.2023 gegen Heimsheim 1.


Rafael schafft es irgendwie die Stellung zu halten und in extremer Zeitnot noch zu kontern:


Markus hat einen vielversprechenden Angriff, der letzendlich im Remis endet:


Gert hat zwei verbundenen Freibauern für eine Leichtfigur, zum Sieg reicht es knapp nicht:


2 Kommentare

Tom · 8. Oktober 2023 um 19:31

Danke für den schnellen Bericht! Für mich als Beobachter war es eher ein Heimspiel der verschenkten Chancen. Man merkte doch, daß dem einen oder anderen Spieler etwas die Turnier-Routine bzw. die Turnierpraxis fehlt. Ein Sieg wäre durchaus gut möglich gewesen. Manchmal braucht man jedoch nicht nur etwas Fortune, sondern auch dicke Nerven und etwas Abgezocktheit. So wie es Rafael in seiner Partie bewiesen hat. Auch das sind wichtige Qualitäten die einen guten Spieler auszeichen. Sehr schön war das 1. Spiel von Lucia in der 1. Mannschaft, ein kontrolliertes Remis gegen eine deutlich DWZ stärkeren Gegner, das hat sie sehr gut gemacht! Auch Gert mit seinem Kampfgeist, es war ein guter Wiedereinstieg nach sehr langer Pause. Mit etwas mehr Getränk und Nervennahrung klapptes bestimmt auch bald wieder mit einem vollen Punkt. Seine junge Gegnerin hat aber auch wirklich toll gekämpft! Respekt! Schönaich hat gut gekämpft und insgesamt verdient einen Mannschaftspunkt mit nach Hause genommen. Der weitere Verlauf der Saison, darauf bin ich schon jetzt gespannt! Allen Kämpfern & Kämpferinnen ein Dankeschön für ihren heutigen Einsatz!

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    Rafael · 8. Oktober 2023 um 21:57

    Ich habe dummerweise genau die Spielweise gewählt, die seinem Charakter entgegenkam. Aber das wusste ich nicht, dass mein Gegner so ein guter Angriffsspieler war, das wäre fast schief gegangen. Und ich war so in Zeitnot, für die ersten 14 Züge habe ich über 1 Stunde Bedenkzeit gebraucht. Und in der Panik sogar meinen ersten ungültigen Zug in einer Turnierpartie hingelegt. Also das brauche ich wirklich nicht jede Woche. 🙂

    Stefan war schade, Markus war auch schade, bei Gert war viel Rost, den er erst mal wieder abschütteln muss. Gerhard braucht einfach mehr Erfahrung und Routine um aus den tollen Stellungen auch was zu machen. Aber dass er einen 1380er in der Eröffnung an die Wand spielt, muss ihm Selbstvertraunen geben. Lucia wird in der Zweiten noch ordentlich wachsen, toll, dass sie eingesprungen ist.

    In Heimsheim sind wir klarer Favorit, ein Sieg wäre wichtig, damit wir nicht unten festhängen.

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