Die Kreisjugendmannschaftsmeisterschaft steht zur Zeit wieder an, und wir haben wie immer eine Mannschaft gemeldet. Dabei geht es weniger darum, dass wir hier was gewinnen können, aber die Kinder und Jugendlichen sollen so viel Spielpraxis wie möglich bekommen. Denn ohne Praxis (und natürlich die Schach-AG) kann man sich nicht wirklich verbessern. Und wie jedes Jahr bekommt man zwar die Spieler zusammen (bei uns in Summe 10), aber am Spieltag passt es dann doch nicht immer.

So mussten Alex, Jan Philipp und Lukas heute Morgen gegen Böblingen zu Dritt antreten, aber kurz vor Spielbeginn gab es Entwarnung: Die Böblinger waren auch nur 3 Spieler. Alex hatte einen deutlich stärkeren Gegner, den er deutlich ins Schwitzen brachte. So konnte er ihm zuerst einen Bauern, dann einen Turm gegen einen Springer rausknipsen. Dabei entstand aber eine nicht so gute Bauernstruktur für Alex, und sein erfahrener Gegner krempelte die Ärmel hoch, und setzte nun umgekehrt Alex unter Druck. In einer komplexen Stellung fand Alex dann nicht die beste Fortsetzung, und musste sich Matt setzen lassen.

Jan Philipp probierte eine neue Eröffnung aus, die sein Gegner besser kannte, was diesem gleich einen Vorteil verschaffte. Jan Philipp stellte wie immer eine Falle, und konnte dann die Dame gegen Springer tauschen. Leicht gewonnen, dachte er, und warf nun einige Figuren nach vorne, vernachlässigte aber die Sicherheit des Königs (und der Dame), und musste die bald zurückgeben. Das dann entstandene Mittelspiel mit 2 Türmen und 1 Springer für Jan Philipp gegen nur einen Turm, aber 1 Springer und 2 Läufer hatte es dann in sich. Als dann auf jeden Fall ein Turm von Jan Philipp gefallen wäre, sah er es ein und gab auf.

Lukas hatte den erwartet schweren Gegner, aber zu Beginn durchaus auch seine Chancen. Leichte Fehler von ihm verdarben zuerst die Stellung, und dann ging nach und nach auch Material verloren. Am Ende war es dann deutlich, als sein Gegner mit Dame und 2 Türmen gegen nur noch einen Turm natürlich auch das Matt fand.

Nun konnte man ein wenig durchschnaufen. Jan Philipp verabschiedete sich ins Stadion (da steht es zur Halbzeit noch 0:0), dafür kamen dann Ben und Nick dazu, um ihr erstes Spiel überhaupt in einer Liga zu spielen. Irgendwann waren dann auch die Gegner da, und die Partien konnten beginnen.

Alex hatte nun einen noch besseren Gegner, der konzentriert zu Werke ging, die h-Linie öffnete, und dann mit 2 Türmen den König in die Mitte trieb, um ihm dort mit einem Bauern mattzusetzen. Wirklich schön gespielt, und leider keine Chance für Alex.

Lukas hatte wieder einigen Materialnachteil, aber da gab es diese beiden Freibauern: einen für den Gegner auf d2, den anderen von Lukas auf c7. Lukas musste die Dame spucken, um die Umwandlung zu verhindern, umgekehrt konnte er mit Schach zur Dame laufen. Den blockierenden Springer konnte er gleich mit dem Läufer angreifen, Matt in einem. Aber sein Gegner hatte weiter gerechnet, und das Matt mit dem Turm gesehen. Das war hochspannend für die Zuschauer.

Ben und Nick hatte Markus versprochen, dass wenn sie 25 Züge durchhalten würden, dass es dann am Donnerstag eine Überraschung gäbe. Ben hatte das wohl falsch verstanden. Sein Ziel war nun nur noch die 25 Züge, und so ging eine Figur nach der anderen verloren. Am Ende schaffte er 24 Züge, aber das Matt des Gegners beendete dann die Partie. Dabei waren noch ~ 80 Minuten auf der Uhr für ihn. Kann mal passieren, aber mit mehr Zeit wäre mehr drin gewesen.

Nick dagegen spielte geduldig. Auch er machte Fehler, verlor hin und wieder was, aber er spielte zäh, reagierte auf die meisten Drohungen des Gegners, und hatte am Ende mit 2 Springers und 1 Turm gegen 2 Türme (und 4 Mehrbauern) sogar noch Chancen, vielleicht zu gewinnen. Am Ende liefen aber die zu vielen Bauern, so dass es dann nach über 40 Zügen ein Matt für den Gegner gab. Gut gespielt, geduldig, wirklich toll!

Zum Glück wussten die Spieler vorher, dass keiner heute einen Sieg von ihnen erwartet. Es macht keinen Spaß, zu verlieren, aber aller Anfang ist schwer. Und mindestens gegen Simmozheim (in der letzten Runde am 12.5.) haben wir vielleicht auch mal Chancen, was zu gewinnen. Kopf hoch! Wir analysieren die Partien, und lernen aus den Fehlern.

KJMM 18 1+2

Wenn ihr auf das Bild klickt, findet ihr noch einige andere Bilder von den zwei Runden.


In der folgenden Partie in der ersten Runde stand der Gegner von Alex mit dem Rücken zur Wand, aber Alex ließ ihn dann noch entkommen.


Jan Philipp ging seinem Gegner in eine Eröffnungsfalle, worauf dieser dann prompt die Dame hergab. Gar nicht einfach, das dann zu gewinnen.


Lukas setzt alles auf eine Karte (die Partie ist eigentlich schon verloren).


1 Kommentar

Rafael · 23. April 2018 um 8:56

Ein super Bericht, man hat das Gefühl dabei gewesen zu sein. Danke!

Schreibe einen Kommentar

Avatar-Platzhalter

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert