Mit Hauen und Stechen.

Nein, so brutal war die Schachbundesliga dieses Jahr dann doch nicht.

Aber da die OSG Baden-Baden und die SG Solingen jeweils 13 Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage zum Saisonende aufwiesen, musste es tatsächlich in die Verlängerung gehen und ein Stechen entscheiden. In diesem traten beide Mannschaften in Bestbesetzung an, was trotzdem ein klares ELO-Plus an allen Brettern für Baden-Baden bedeutete. Caruana, Vachier-Lagrave, Anand, Svidler und Michael Adams um nur die Bekanntesten zu nennen. Und bei Solingen kam Anish Giri zu einem seiner wenigen Einsätze in der Saison und (mehr …)

Von Rafael, vor

Spiels noch einmal, Sam!

So, oder so ähnlich heißt es im Filmklassiker „Casablanca“, worüber ich aber eigentlich gar nichts schreiben wollte.

Viel wichtiger wäre mir Capablanca mit „P“, der dritte offizielle Schachweltmeister aus Kuba, zu dessen Ehren seit 1962 das Capablanca-Memorial ausgetragen wird, inzwischen schon die 53.te Ausgabe. Im Eliteturnier traten sechs Großmeister der erweiterten Weltspitze, so im Bereich ELO 2600 bis 2700, doppelrundig gegeneinander an.

Und überlegener Sieger wurde (mehr …)

Schach ist kein Frauenfußball!

Objektiv betrachtet ist der Leistungsunterschied vom Frauenfußball zum Männerfußball sehr groß. Erst ab dem Level der Top-Frauennationalmannschaften kann man von einem guten Niveau reden. Ursache liegt darin, dass viel mehr Jungen und Männer Fußball spielen, der Pool aus dem die besten Spieler ausgewählt werden können, ist also viel größer. Und auch der körperlich athletische Unterschied ist natürlich gegeben, so dass es zu dem großen Leistungsunterschied im Fußball kommt.

Bedenkt man aber einmal wie unattraktiv der männliche Pressing- und Gegenpressing-Fußball heutzutage sein kann, wenn die Spieler gar nicht mehr die Zeit haben, Bälle anzunehmen und weiterzupassen, dann ist so manches Frauenfußballspiel viel attraktiver anzuschauen. Den „wahren“ Fußball findet man demnächst vielleicht nur noch in den Frauenligen.

Wie sieht es im Schach aus? (mehr …)

Von Rafael, vor

Ehre, wem Ehre gebührt!

Vugar Gashimov war ein aserbaidschanischer Großmeister der Weltspitze, der 2014 im Alter von nur 28 Jahren an einem Gehirntumor verstarb. Ihm zu Ehren wird seid 2014 das Vugar Gashimov Memorial Schachturnier in Shamkir, Aserbaidschan ausgetragen.

Es ist ein Top-Turnier, auch wenn durch die diesmal parallel stattfindende US Chess Championship mit Nakamura, Wesley So und Caruana drei Topspieler nicht teilnehmen konnten. Dennoch, mit Magnus Carlsen, Ding Liren, Karjakin, Anish Giri, Mamedyarov oder Ex-Weltmeister Wesselin Topalow waren genug illustre Teilnehmer vertreten bei der inzwischen schon 5.ten Auflage. Fast hätte auch noch Kramnik teilgenommen, er fühlt sich aber nach dem Kandidatenturnier noch nicht wieder frisch genug. Hoffen wir, dass er im Juli bei den Dortmunder Schachtagen dann wieder voll einsatzfähig ist.

Wer beeindruckte in Shamkir? (mehr …)

Was für eine Serie!

Fabiano Caruana ist aktuell das Maß der Dinge!

Nachdem er im Dezember schon die London Chess Classic gewann, siegte er im März beim Kandidatenturnier in Berlin und im April beim Grenke Chess Classic, das in Karlsruhe und Baden-Baden ausgetragen wird. Und, für ihn vielleicht noch wichtiger, er siegte vor Magnus Carlsen und zwar mit einem ganzen Punkt Vorsprung nach 9 Runden. Caruana schaffte vier Siege, Carlsen nur zwei.

Nach Vachier-Lagrave und Nikita Witjugow landete Levon Aronian auf dem 5.ten Platz, was vielleicht nicht so gut klingen mag für einen Spieler seiner Klasse, aber auch er blieb ungeschlagen mit 8 Remis und einem Sieg. Und das wird wichtig für ihn gewesen sein, war er in den letzten Turnieren doch eher unter die Räder gekommen. Blübaum, Naiditsch, Anand, Hou Yifan und Georg Meier bildeten die Plätze 6 bis 10. Am Bemerkenswertesten hier der Sieg Blübaums gegen Anand.

Heißt das jetzt, dass er unschlagbar ist? (mehr …)

Das Turnier seines Lebens!

In Schachkreisen ist Vincent Keymer seit 2017 ein Begriff, da erreichte er die Norm zum Internationalen Meister, mit 12 Jahren als jüngster deutscher Spieler aller Zeiten.

Ein wenig stagnierte seine Entwicklung im letzten Jahr, er wechselte den Trainer von Artur Jussupow, einem Top-10-Spieler in den 80er und 90er Jahren zu Peter Leko, seinem Mannschaftskollegen in der Bundesligamannschaft des SF Deizisau und ehemaligen WM-Kandidaten gegen Wladimir Kramnik.
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And the winner is …

Wer hat jetzt eigentlich in Berlin das Kandidatenturnier gewonnen und darf im November gegen Magnus Carlsen um den Weltmeistertitel antreten?

Es ist Fabiano Caruana und damit erst der zweite US-Amerikaner nach Bobby Fischer, der Schachweltmeister werden kann. 9 Punkte aus 14 Runden reichten zum Sieg vor Mamedyarov und Karjakin (beide 8 Punkte). Enttäuschend Schlusslicht wurde Aronian mit nur einem Sieg und sechs Niederlagen.

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