Spannung pur war wieder mal angesagt, als ginge es bereits in der 3. Runde um den Abstieg. Während Backnang in Bestbesetzung antrat, durften bei uns drei Ersatzspieler ran.
Und gerade Stefan, Kai und Jan Philipp wurden zu den Punktelieferanten, gegen teils 200 DWZ-Punkte stärkere Gegner.
Schon nach einer guten Stunde hatte Kai mit seiner französischen Verteidigung genug Druck auf den d-Bauern gemacht, dass jener statt den Bauern zu geben gleich einen ganzen Turm und damit die Partie verlor. Beim Mannschaftsführer lief zunächst alles bestens. Auf der 2. Reihe das Matt vorbereitend war der Gegner schon am resignieren, bis ein Turmtausch die Schwäche der eigenen Grundreihe offenbarte. Mit wenigen Schächern kam es zum Verlust der Dame gegen Springer und Turm. Zwar wäre ein Remis dank Turmverdopplung auf der 2. Reihe drin gewesen, aber wenn man vorher klar auf Gewinn stand, war halt der Wunsch größer, doch noch voll zu punkten. Am Ende war die Dame des Gegners etwas aktiver – und gewinnentscheidend.
Jan Philipp brachte wenig später Stetten wieder in Führung. In schönster Damengambit-Manier luchste (wie es Jürgen „Gute Besserung an dieser Stelle“ nicht besser hätte machen können) einen Bauern im Zentrum ab und heimste danach weiteres Material ein. Zum Schluss durfte er mit 3 Mehrbauern ins Endspiel gehen, welche er mühelos marschieren ließ.
Ganz so viele Mehrbauern waren es bei Stefan nicht, hier reichte einer. Nach Abtausch sämtlicher Figuren blieb plötzlich ein Randbauer am Damenflügel übrig. Während der Gegner sich um diesen kümmen musste, räumte Stefan die Bauern im Zentrum und am Königsflügel ab, bis der Gegner ein Einsehen hatte und aufgab. Gut lief es eigentlich auch bei Gert. Mit Bauern mehr ins Mittelspiel, allerdings mit vorgerücktem Bauern des Gegners kam es zum Generalabtausch. Ein einziger Fehlgriff reichte, was eine Figur und schnell weiteres Material kostete.
Zum Schluss kam es auf Rafael an, der in dem Bewusstsein, dass ein Remis reichen würde, auf Abtausch spielte. Er verlor zwar dabei einen Bauern, es sah jedoch haltbar aus. Beim Versuch den Damenflügel aufzulösen ging ein weiterer Bauer verlustig. 2 Freibauern kosteten den Läufer, aber dank aktivem König sah es immer noch remisig aus. Leider fand er den Remisweg nicht, es hat an dem Tag halt wieder mal nicht sollen sein.
Positiv an dem Tag war, dass wir im Leinfelder Haus (als Ausweichquartier) recht angenehme Verhältnisse vorfanden. Ein halber Punkt mehr wäre halt noch schöner gewesen.
Die nächste Runde in Botnang am 5.12. wird sicher schwerer werden. Botnang gewann auswärts gegen Schmiden/Cannstatt II mit 5 : 1.
[Bericht von Fritz]
Jan Philipp exemplarisch für den Wahnsinnstag der hinteren drei Bretter:
Fritz verliert die Dame und findet den Remisweg nicht:
Und Rafael auch nicht:
1 Kommentar
Rafael · 21. November 2021 um 13:29
Auch wenn es nicht zum Remis reichte, fühlte ich mich zum ersten Mal wieder richtig im Turnierschach angekommen. Habe viele Varianten gesehen, vieles richtig berechnet und das Endspiel war wie eine Studie, schwer den Remisweg mit 67.e5! zu sehen, wenn der eigene Weg auch so vielversprechend aussah. Zum Glück sind die hinteren Bretter bisher so stark in der Saison.