Wenn man uns vor der Saison gefragt hätte, was das Unwahrscheinlichste ist, was uns in der Bezirksklasse passieren kann, dann wäre es ein Unentschieden gegen Schönaich gewesen. Und dabei war sogar ein Sieg heute drin.
In unserem Ausweichquartier in der Lindachschule war schnell aufgebaut, und gegen 9:00 Uhr waren dann auch alle Spieler da. Schönaich vermeldete gleich, dass sie aufgrund von Ausfällen das erste Brett heute leerlassen müssten. Was hatte noch Rafael, der urlaubsbedingt fehlte gefrotzelt: Ihr schafft schon alle ein Remis, und irgendeiner gewinnt dann. Dann ging der Kampf los.
Robin am dritten Brett hatte schwer zu kämpfen, war sein Gegner doch bestens vorbereitet, und zerpflückte ihn innerhalb kurzer Zeit. Von daher stand es wieder ausgeglichen 1:1. Danach gelang Kai das Unmögliche: mit 600 DWZ-Punkten weniger schaffte er einen Sieg gegen seinen depremierten Gegner. Er hatte schon früh eine Figur gewonnen, und dann klug eine Figur nach der anderen abgetauscht. Am Ende gab der Gegner entnervt auf.
Gert hatte auf der Zeit des Gegners sich einen kleinen Vorteil verschafft (Damenflügel-Majorität, Isolani beim Gegner), aber am Ende fehlte der letzte Fehler des Gegners, der in der eigenen Zeitnot plötzlich nur noch richtige Züge machte. Kurz darauf musste Sergej dem Druck des Gegner nach- und die Partie aufgeben. Als Markus kurz später überraschend seinem Gegner ein Remis abluchsen konnte, stand es plötzlich 3:3.
Stefan spielte heute groß auf. Geduldig wartete er auf den ersten Fehler des Gegners, und als der seinen Turm dann in der Mitte nicht mehr rausbekam, hatte Stefan im Endspiel Turm gegen Springer mit viel Geduld am Ende die Oberhand. Damit stand es 4:3 für Stetten gegen den Tabellenführer.
Leider fehlte Jürgen dann am Ende das Quäntchen Glück, das man gegen einen mega-starken Gegner (ELO 2250) braucht. Lange Zeit sah es so aus, als ob er mit seinem Läufer gegen den Turm des Gegners gegenhalten könnte, auch wenn ein schwarzer Bauer auf c2 richtig nervt. Am Ende war es die größere Routine und vor allem die gute Technik des Schönaichers, der aus der vermeintlich unentschiedenen Partie noch einen ganzen Punkt rausquetschte.
Aber wir wollen nicht meckern, das Remis gegen Schönaich lässt uns mit 4 Punkten aus 3 Begegnungen viel Platz bis zum Tabellenende. Mal sehen, ob die Strähne gegen Botnang (schon in 14 Tagen) wieder anhält.
Hier das Ende der Partie von Jürgen. Zu dem Zeitpunkt stand er schon mit dem Rücken zur Wand, als sich plötzlich nochmal eine Chance bot, die Partie zu halten und damit den Endstand von 4,5 : 3,5 zu holen. Aber die Chance verstrich, und danach machte das ELO-Schwergewicht auch keinen Fehler mehr. Schade!
Kai schoss mit Sicherheit den Vogel bei der Begegnung ab. Wo sieht man bei einem Ligenspiel schon mal, dass der 600-DWZ-Punkte-Schwächere gegen den Stärkeren gewinnt! Das gönnen wir alle Kai, der bisher mit den Partien oft zufrieden war, das Ergebnis war aber dann gegen ihn.
Stefan holte den entscheidenden Punkt zur zum 4:3. Er spielte am Ende geduldig seinen Vorteil aus, und nahm keine Einladung zum Fehlgriff an. Bravo!
2 Kommentare
Lukas Oppolzer · 4. November 2019 um 22:46
Richtig gut! Glückwunsch euch & vor allem Kai! 🙂
Rafael · 5. November 2019 um 0:05
Ich hatte es doch im Gefühl. Schon letzte Saison hatten wir super Ergebnisse als Mannschaft. Und eine bessere DWZ macht auch überheblich. Schönaich hat uns definitv unterschätzt.
Ich hatte insgeheim allerdings die Siege eher bei Fritz oder Gert erwartet, auf Stefan und Kai hätte ich nie im Leben getippt. Der Hammer!
Jetzt hoffe ich, dass auch die Zweite nachziehen kann. Durch zweimal Spielfrei sind wir da jetzt Letzter in der C-Klasse.