Mit einem deutlichen 5,5 zu 2,5-Sieg begann am Sonntag die neue Saison sehr erfreulich.
Sergej, der sich für die Doppelbelastung in 2. und 1. Mannschaft Spiele zu bestreiten, nicht zu schade ist, sorgte nach anderthalb Stunden für den ersten vollen Punkt. Frühzeitig schenkte ihm sein Gegner ohne jegliche Kompensation einen Läufer, der Rest war da mehr oder weniger nur noch „abwickeln“.
Zur gleichen Zeit durfte auch Fritz die Glückwünsche seines Gegners entgegen nehmen. Nach mehreren kleinen Fehlern stellte er schlussendlich auch noch eine Figur ein.
Wenig später gab es bei Markus einen wilden Schlagabtausch, hatte doch der Gegner sich ein Opfer überlegt, um auf der Grundreihe einzudringen nebst der Hoffnung, sich das Material mit Bauerngewinn zurück zu erobern. Wie so oft hatte die Berechnung einen Haken, Markus konnte einfach einmal mehr Schlagen, die Figur behielt er und der Rest war Formsache.
Auch bei Robin schien alles auf einen Kurzsieg hinzudeuten, konnte er doch mit langer Rochade schnell einen Zentrumsbauern gewinnen und die Dame abtauschen. Statt unbeirrt nachzusetzen und gleich den Sack zuzumachen begnügte er sich mit der Festigung seines Freibauern. Dem Gegner war’s recht, bekam er doch dadurch Zeit zum Gegenspiel. Mit zunehmender Spieldauer wurde der Freibauer immer schwächer. Als sich der Gegner anschickte, den einzuverleiben, gab Robin die Partie remis. Unmittelbar danach gab auch Stefan seine Partie remis. Der Gegner hatte ständig gedroht, sich eine offene Linie zu verschaffen und dadurch klaren Vorteil zu erlangen. Rafael hatte sich etwas einfallen lassen und begann die Saison mit der Londoner Eröffnung. Mit Raumvorteil schloss er die Eröffnung ab, beim Übergang ins Mittelspiel sorgte ein Springerausfall an den Rand für ersten Sand im Getriebe. Dazu kam, dass sich der Gegner unendlich viel Zeit ließ, was Rafael seinen Worten nach am meisten belastete. Wie dem auch sei, nach reichlich Abtäuschen waren zum Schluss nur noch Bauernketten auf dem Brett, beiderseits mit gedeckten Freibauern und baldigem Unentschieden.
Ein theoretisches Endspiel konnte man sich bei Gert anschauen. Normalerweise gelten Türme im Zusammenspiel mit Läufern als vorteilhaft. In Ausnahmefällen kann aber der Springer den Sieg garantieren. Vor allem dann, wenn der gegnerische Läufer hinter den eigenen Bauernreihen keinerlei Wirkung entfalten kann.
So war es nur eine Frage der Zeit – sprich: 4 3/4 Stunden, bis Gert den Springervorteil in einen vollen Punkt ummünzte.
Jürgen bekam es an seinem Geburtstag mit Hannelore Gheng zu tun und sah sich schnell einem offenen Schlagabtausch gegenüber. Bei munterem Angriff auf seinen König behielt er die Übersicht, hatte aber im Endspiel das Problem, einen Freibauern von Hannelore aufhalten zu müssen. In einem reinen Turmendspiel gab’s beiderseits reichlich Möglichkeiten, die Partie zu gewinnen, Hannelore hatte allerdings den aktiveren König. Und so kam’s wie’s kommen musste… Jürgen musste den Turm für den Freibauern geben während seine eigenen Bauern und die Partie nach wenigen weiteren Zügen verlustig gingen.
Ob das Endspiel wirklich verloren war, werden wir hoffentlich am Donnerstag Abend klären können. Spannend war’s allemal…
Tabellenführer ist beinahe erwartungsgemäß die 4. Mannschaft des SC Böblingen, die gegen ihre 5. Mannschaft klar mit 6,5 zu 1,5 gewann. Nächster Spieltag ist am 14.10. – da geht’s zum SV Böblingen 2 ins Paladion nach Böblingen. (Bericht von Fritz)
Markus hatte gehörigen Respekt vor seinem jungen Gegner, hatte der doch am letzten Wochenende fast die Sensation geschafft beim Simultanspiel der Deizisauer GMs gegen 60 Spieler. Noah hatte dort die Großmeister am Rande einer Niederlage, nur Vincent Keymar wollte noch weiterkämpfen (und gewann dann letztendlich). Die Partie zeigt auch, dass Noah schon viel Potenzial hat.
2 Kommentare
Markus · 27. September 2018 um 8:56
Man stelle sich vor, die Schachkids wären mit ihren ersten Zwei bei uns angetreten. Das hätte eng werden können.
Rafael · 22. Oktober 2018 um 20:09
Wenn man sieht, dass die Schachkids jetzt Sindelfingen weggeputzt haben, hatten wir wahrscheinlich Glück im richtigen Moment gegen sie zu spielen. Obwohl ich mich gegen Hannelore wahrscheinlich leichter getan hätte als gegen den „bedächtigen“ Berkan. Und den Christian hatte Jürgen letztes Jahr ja eigentlich auch gut im Griff gehabt.